Seit Jean Arnault die Leitung der Uhrenabteilung von Louis Vuitton übernommen hat, haben sich die Dinge schnell geändert. 2023 wurden die neue Tambour, 2024 die Escale Dress Watch sowie mehrere Automaten- und Métiers d’Art-Uhren auf den Markt gebracht. Heute sprechen wir über die wohl bekannteste High-End-Uhr von LV, eine Uhr oder eigentlich ein Uhrwerk und dessen Anzeige, die seit 2009 Teil der Kollektion ist: die Spin Time. Für 2025 wird die Kollektion mit aktualisierten Designs und neuen hauseigenen Uhrwerken komplett überarbeitet, wodurch die Tambour Taiko Spin Time Collection entsteht.
DAS SPIN TIME-KONZEPT
Diese Komplikation wurde von Michel Navas und Enrico Barbasini für Louis Vuitton entwickelt, als das französische Kraftpaket noch nicht La Fabrique du Temps (LFT) besaß. Das Spin Time-Konzept entstand 2007 in den Köpfen von Navas und Barbasini, den Gründern von LFT. Die Idee, eine dynamische Anzeige mit 12 rotierenden Würfeln zur Anzeige der Stunden, wurde von den Klappentafeln inspiriert, die in Flughäfen die Fahrpläne anzeigen – und verbindet diese replica Uhren erneut mit dem Reisegeist, der Vuitton so am Herzen liegt. Sie können diese Anzeige als dreidimensionale Neuinterpretation der traditionellen springenden Stundenkomplikation betrachten.
Diese 12 Würfel, einer für jede Stunde, sind über Arme mit dem zentralen Uhrwerk verbunden. Diese Würfel drehen sich alle 12 Stunden und tragen somit vier Zifferblätter – zwei mit der anzuzeigenden Stunde und zwei mit einem diskreten Ton-in-Ton-Hintergrund, der mit dem Rest des Zifferblatts verschmilzt. Wenn 60 Minuten vergangen sind, dreht sich der aktuelle Würfel schnell und fest um 90 Grad und verschwindet, während sich der nächste Würfel um 90 Grad dreht, um die nächste Stunde mit einem kontrastierenden Hintergrund anzuzeigen. Ein zentraler Zeiger zeigt die Minuten klassisch an. Diese Würfel können entweder in ein festes Zifferblatt eingesetzt werden oder schweben, wobei jeder der Würfel im Gehäuse schwebt, während das Uhrwerk in seiner Mitte aufgehängt ist. Die Formel ist seit 2009 bekannt, wird aber in diesem Jahr verjüngt.
NEU GESTALTET, DIE TAMBOUR TAIKO SPIN TIME
Lernen Sie die neue Tambour Taiko Spin Time-Kollektion kennen, die aus sechs Modellen besteht, die alle in limitierter Auflage veröffentlicht werden, mit vier verschiedenen mechanischen Basen und neuen Designcodes, die die Arbeit fortsetzen, die 2023 mit der Tambour-Automatik begonnen wurde.
Die Tambour Taiko Spin Time, die immer noch auf der patentierten dreidimensionalen Anzeige springender Würfel basiert, debütiert je nach Komplikation und Anzeige in den Größen 39,5 mm und 42,5 mm, wobei beide das neue Tambour Taiko-Gehäuse gemeinsam haben. Alle sind in Weißgold mit einem delphingrauen Farbschema ausgeführt, darunter einige mit Zifferblättern aus Falkenauge, einer Form von graublauem Quarz – was den Trend zu Steinzifferblättern erneut bestätigt. Aber was noch wichtiger ist: Die neue Tambour Taiko Spin Time führt auch brandneue hauseigene Kaliber ein, darunter ein überaus wichtiges klassisches Automatikwerk, das als Grundlage für zukünftige Entwicklungen dienen wird.
Aber beginnen wir mit dem Design und dem neu definierten Tambour-Gehäuse. Die Tambour ist seit 2002 ein Klassiker und wurde 2023 als elegante Sportuhr ohne Ösen neu konzipiert. Für die Tambour Taiko Spin Time setzt Louis Vuitton die bereits etablierte Designsprache fort, entwickelt sie jedoch noch einmal weiter, um Ösen wieder zu integrieren und das trommelartige Zentralgehäuse hervorzuheben. Der Name Taiko bezieht sich auf große Trommeln, die in Japan für zeremonielle Anlässe verwendet werden, und die trommelförmige Gehäuseform wurde beibehalten, wurde jedoch im Vergleich zu früheren Ausgaben der Spin Time kleiner und schlanker gestaltet. Wenn Sie genau hinsehen, werden Sie feststellen, dass die meisten Stilelemente der Tambour 2023 ebenfalls beibehalten wurden – Indizes, Zeiger, Typografie und die Lünette mit den 12 Buchstaben von Louis Vuitton in viel diskreterer Form.
Das Gehäuse wird in La Fabrique du Temps im eigenen Werk hergestellt und vereint konvexe und konkave Formen, polierte, gebürstete und matte Oberflächen und elegante Details wie die geformten Ösen – separat bearbeitet und mit Schrauben an der Gehäusemitte befestigt.
EIN NEUES EIGENES AUTOMATISCHES BASISWERK
Louis Vuitton präsentiert vier Hauptversionen der Tambour Taiko Spin Time: ein klassisches geschlossenes Zifferblatt, eine Version mit schwebenden Würfeln, eine mit Reisezeitanzeige und schließlich ein zentrales Tourbillonmodell. Obwohl die vier Kaliber unterschiedlich sind, teilen sie alle dasselbe Basiswerk: ein kompaktes automatisches Kaliber, das intern in La Fabrique du Temps entwickelt und hergestellt wird.
Diese Uhrwerke verfügen über einen Rotor aus massivem Gold mit LV in einem sich wiederholenden Motiv, wobei der Rest des Uhrwerks auf moderne, ansprechende Weise dekoriert ist – mikrogestrahlte Brücken, polierte Kanten und Fasen, eine kreisförmig gekörnte Hauptplatte und transparente Juwelen anstelle der herkömmlichen magentafarbenen Rubine. Aus technischer Sicht verfügt das Basiswerk über eine Gangreserve von 45 Stunden und eine freischwingende Unruh mit Trägheitsblöcken, die mit 4 Hertz schlagen. Dieses Basiskaliber dient als Zeitmessbasis, um das Modul oben mit den rotierenden Würfeln anzutreiben, die mit gewölbten Flächen überarbeitet wurden.
Die Komplikation funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie zuvor – dem sofortigen und gleichzeitigen Sprung zweier Würfel –, wobei die vorherige Stunde verschwindet und die aktuelle Stunde erscheint. Die Marke hat jedoch das Konzept der ursprünglichen Spin Time überarbeitet. Jeder Würfel verfügt an seiner Basis über ein patentiertes Malteserkreuz, das für mehr Komfort sorgt, da die Uhren nun vorwärts und rückwärts verstellt werden können, ohne das Uhrwerk zu beschädigen. Eine herzförmige Nocke sorgt für einen knackigen Sprung der Würfel. Im Vergleich zu früheren Ausgaben wurde das Anzeigemodul vereinfacht und ist clever konstruiert – Dinge, die Sie in unserem Video oben im Artikel deutlich sehen können.
DIE TAMBOUR TAIKO SPIN TIME-KOLLEKTION
Wie gesagt wird die neue Spin Time als Kollektion von vier Hauptmodellen auf den Markt gebracht, beginnend mit dem reinsten und kompaktesten, der Tambour Taiko Spin Time. Diese Weißgoldversion hat wie alle Modelle einen recht kompakten Durchmesser von 39,5 mm bei einer Dicke von 12,15 mm. Das raffinierte Gehäuse mit gebürsteten Oberflächen, ausgehöhlten Ösen und 12 Buchstaben auf der Lünette verfügt über einen geschlossenen Gehäuseboden und ist überraschend vielseitig, mit 100 m Wasserdichtigkeit und einem Ton-in-Ton-Gummiarmband.
Diese klassische Version ist mit ihrem geschlossenen und stromlinienförmigen Zifferblatt auch die diskreteste von allen. Die delphingraue Basis ist gebürstet mit aufgesetzten Markierungen, Weißgoldzeigern und den 12 Würfeln, die in diese Basis eingesetzt sind. Da die Basis geschlossen ist, ist dies auch die Version, bei der Sie das geschwungene Profil der Würfel am besten sehen können. Diese haben klassische Ziffern von 1 bis 12 und die aktuelle Stunde ist in Silber hervorgehoben. Diese Version ist auf 150 Stück limitiert und kostet 80.000 Euro.
Es gibt auch eine mit Edelsteinen besetzte Version mit 4,30 Karat Diamanten im Baguetteschliff auf Lünette, Ösen und Zifferblatt, abgestimmt auf ein Zifferblattzentrum aus Falkenauge-Stein. Diese Edition ist auf 50 Stück limitiert und kostet 160.000 Euro.
Kurzinfo: 39,5 mm x 12,15 mm – Weißgoldgehäuse – Saphirglas, geschlossene Rückseite – verschraubte Krone, 100 m wasserdicht – geschlossenes Zifferblatt in Delphingrau, Weißgoldmarkierungen und -zeiger – Kaliber LFT ST13.01, hauseigene Automatik, 28.800 A/h, 45 h Gangreserve, 246 Bauteile – integriertes Gummiarmband mit Dornschließe aus 18 Karat Weißgold – Ref. W9WG62 (ohne Steine), 150 Stück, 80.000 EUR – Ref. W9WG52 (Diamanten), 50 Stück, 160.000 EUR
Als nächstes folgt die Tambour Taiko Spin Time Air, eine größere Version, die den eher emblematischen Stil der Kollektion verwendet, bei der die Würfel in der Luft hängen und fast im Gehäuse schweben, während das Uhrwerk in der Mitte aufgehängt ist. Diese Air-Version ist größer und hat ein 42,5 x 12,45 mm großes Weißgoldgehäuse. Sie ist auf beiden Seiten mit Saphirglas versehen, um diesen schwebenden Effekt zu erzeugen, zeigt aber auch das automatische Uhrwerk auf der Rückseite.
Das Uhrwerk ist in der Mitte der Uhr untergebracht, sodass die Würfel wie Satelliten schweben können. Das Uhrwerk ist im Wesentlichen dasselbe wie bei der geschlossenen Version, verfügt jedoch über Würfel, die auf längeren Wellen montiert sind, um das schwebende Display zu unterstützen. Diese Spin Time Air-Version wird an einem beigen Kalbslederarmband präsentiert. Eine Besonderheit des Air-Modells ist an den Würfeln zu erkennen; sie weisen keine Ziffern, sondern die 12 Buchstaben von Louis Vuitton auf. Diese Version ist auf 150 Stück limitiert und kostet 90.000 EUR.
Auch hier gibt es ein mit Juwelen besetztes Modell mit über 1.000 Diamanten, die in einer Schneekulisse angeordnet sind, und einem Falkenauge-Ziffernring. Diese limitierte Auflage von 30 Stück kostet 160.000 EUR.
Kurzinfo: 42,5 mm x 12,45 mm – Weißgoldgehäuse – Saphirglas auf beiden Seiten – 50 m wasserdicht – Sonnenschliff-Zifferblatt in Delphingrau, Markierungen und Zeiger aus Weißgold – Kaliber LFT ST13.01, hauseigenes Automatikwerk, 28.800 A/h, 45 Stunden Gangreserve, 246 Bauteile – beiges Kalbslederarmband mit Dornschließe aus 18 Karat Weißgold – Ref. W9WG41 (ohne Steine), 150 Stück, 90.000 EUR – Ref. W9WG31 (Diamanten), 30 Stück, 160.000 EUR
Dann haben wir die Tambour Taiko Spin Time Antipode, eine innovative Version der Weltzeituhr. Mit einem springenden Stundenmechanismus in der Mitte zeigt diese Uhr gleichzeitig die Zeit in den 24 Zeitzonen der Welt an, mit einer Tag-Nacht-Anzeige. Ein herkömmlicher 360-Grad-Zeiger zeigt die Minuten an, während die Stunden durch einen gelben Pfeil angezeigt werden. Der Zeiger ist auf einer rotierenden Scheibe montiert, auf der eine Weltkarte abgebildet ist.
Die Weltzeitfunktion verwendet die 12 rotierenden Würfel, und die Stundenziffer neben jedem Würfel zeigt die Zeit in den beiden Städten auf jedem Würfel an – und bietet nicht nur eine ziemlich spektakuläre Möglichkeit, Zeitzonen anzuzeigen, sondern jeder Würfel hat auch zwei Farben, wobei der Hintergrund anzeigt, ob es Tag oder Nacht ist. Die Städtepaare auf jedem Würfel liegen genau 12 Zeitzonen auseinander. Wenn es beispielsweise in Los Angeles Mitternacht ist, ist es in Dubai Mittag.
Die Spin Time Antipode ist in einem 42,5 mm x 12,45 mm großen Weißgoldgehäuse untergebracht und wird von demselben automatischen Basiswerk angetrieben. Natürlich wurden das Anzeigemodul und die Würfel überarbeitet, um der Reisekomplikation gerecht zu werden. Diese Version ist auf nur 50 Stück limitiert und kostet 110.000 EUR.
Kurzinfo: 42,5 mm x 12,45 mm – Weißgoldgehäuse – Saphirglas auf beiden Seiten – 50 m wasserdicht – Sonnenschliff-Zifferblatt in Delfingrau, Weltkarte in galvanischem Wachstum, Weißgoldmarkierungen und -zeiger – Kaliber LFT ST12.01, hauseigenes Automatikwerk, 28.800 Halbschwingungen pro Stunde, 45 Stunden Gangreserve, 271 Bauteile, springende zentrale Stunden, Weltzeituhr – beiges Kalbslederarmband mit Dornschließe aus 18 Karat Weißgold – Ref. W9WG21, 50 Stück, 110.000 EUR
Die endgültige Version ist das Tambour Taiko Spin Time Flying Tourbillon, das die schwebende Anzeige des Spin Time Air mit einem zentralen fliegenden Tourbillonregler kombiniert. Das Basis-Automatikwerk wurde gründlich überarbeitet, um dieses zentrale Tourbillon zu integrieren – das Räderwerk wurde neu angeordnet, um das Tourbillon auf dem Zifferblatt zu platzieren, aber der Minutenzeiger musste auch unter und um das Tourbillon herum positioniert werden. Letzterer ist in einem Käfig in Form einer Monogram-Blume untergebracht und die untere Stahlplatte ist poliert, sodass die Unterseite des Wagens sichtbar ist.
Diese Tourbillon-Version der Tambour Taiko Spin Time Air hat das gleiche Gehäuse mit den Abmessungen 42,5 mm x 12,45 mm, ein delphingraues Zifferblatt, Zeiger aus Weißgold sowie Markierungen und Würfel mit Ziffern. Der Preis beträgt 190.000 EUR und es werden nur 70 Exemplare dieser spektakulären Uhr hergestellt.
Louis Vuitton Tambour Taiko Spin Time Air Tourbillon Testbericht – 1Louis Vuitton Tambour Taiko Spin Time Air Tourbillon Testbericht – 3
Kurzinfo: 42,5 mm x 12,45 mm – Weißgoldgehäuse – Saphirglas auf beiden Seiten – 50 m wasserdicht – Sonnenschliff-Zifferblatt in Delphingrau, Markierungen und Zeiger aus Weißgold – Kaliber LFT ST05.01, hauseigene Automatik, 28.800 Halbschwingungen pro Stunde, 45 Stunden Gangreserve, 283 Bauteile, zentrales fliegendes Tourbillon – beiges Kalbslederarmband mit Dornschließe aus 18 Karat Weißgold – Ref. W9WG11, 70 Stück, 190.000 EUR